Auf Einladung der CDU diskutierten Eltern, Lehrer und Fachleute darüber, wie Herausforderungen in der Schullaufbahn gemeistert werden können.
Das Fundament für ein glückliches Leben, für Selbstvertrauen und innere Stärke, wird in der Kindheit gelegt. Von dieser Grundhaltung ausgehend, diskutierten am vergangenen Donnerstag im Gasthaus Neyer in Bevergern interessierte Eltern, Lehrer und Fachleute darüber, mit welchen Herausforderungen Schülerinnen und Schüler in ihrer Schullaufbahn konfrontiert werden und wie das Selbstvertrauen und die innere Motivation der Kinder frühzeitig gefördert werden können.
Für diesen Gesprächsabend zum Thema âEURžMach Dein Kind stark für den SchulalltagâEURœ, konnten Bürgermeisterkandidat Andreas Witte und die Mitglieder des CDU-Arbeitskreises Schule, Jugend und Kultur ausgewiesene Fachleute als Referenten gewinnen. So diskutierten neben Franz-Josef Hesse, dem Schulleiter der Harkenberg Gesamtschule und Holger Gessner, dem Schulleiter des Sünte-Rendel-Grundschule Riesenbeck auch Cordula Bahn, die Vorsitzende des Personalrates der Gesamtschule bei der Bezirksregierung Münster und Paul Mangel, der Leiter der regionalen Schulberatungsstelle des Kreises Steinfurt, darüber, wie Schwierigkeiten, vor die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Lernweg von der Grundschule an immer wieder gestellt sind, gemeistert werden können. Dabei lieferte die muntere Diskussion, die vom Kreistagsabgeordneten und Hörsteler Schulausschussvorsitzenden Robert Everwand moderiert wurde, neben Erkenntnissen über grundsätzliche Entwicklungen in Familien und Schule auch Ansatzpunkte für kommunalpolitische Entscheidungen vor Ort zu Tage.

Etwas alleine machen schafft Selbstvertrauen

Eingangs erläuterte der Schulpsychologe Paul Mangel, der vor seiner Tätigkeit beim Kreis Steinfurt als Hauptschullehrer in Berlin tätig war, dass Kinder für eine gute Schulzeit vor allem Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten benötigen. Für Eltern und Lehrer gelte es daher die Anstrengungsbereitschaft der Kinder zu loben und zu fördern. âEURžWenn Kinder Dinge alleine können wollen, müssen sie es üben. Ãœben und dann etwas alleine machen zu können, schafft SelbstvertrauenâEURœ, erklärte Mangel. Dabei beunruhige ihn, dass Eltern verstärkt dazu neigen, ihren Kindern Aufgaben abzunehmen. Hierbei sei der morgendliche Schulweg, bei dem Eltern ihre Kinder auch bei recht kurzen Wegstrecken mit dem Auto bis vor die Schultür fahren, ein Musterbeispiel. âEURžSelbst schon vermeintliche Kleinigkeiten, wie etwa den Schulweg allein geschafft zu haben, schafft Kindern ein Gefühl von StolzâEURœ, so Mangel. Er machte deutlich, dass das, was in jungen Jahren zunächst banal erscheinen mag, in der Schulzeit und auch noch im Erwachsenenleben dazu führen könne, dass es bei ersten Schwierigkeiten zu Ängsten und einem Gefühl der Ãœberforderung kommen kann. Auch für das zunehmende Problem der Schulabstinenz, dem Fernbleiben aus der Schule, sei dies eine Ursache. âEURžNie für ein Kind das tun, was ein Kind selbst tun kannâEURœ, fasste Mangel zusammen, wie Kinder bereits früh das nötige Selbstvertrauen entwickeln. Vor diesem Hintergrund sei es für Eltern wichtig, Sicherheit im Umgang mit ihren Kindern zu gewinnen und diese Sicherheit auch in Konfliktsituationen zu behalten.

Kinder brauchen Freiräume


Holger Gessner und Franz-Josef Hesse hoben vor allem hervor, dass Kinder sowohl in der Schule als auch im Elternhaus auf feste Regeln und klare Strukturen angewiesen seien, die für alle gleichermaßen gelten sollten. Deutlich werde dies am Umgang mit den neuen Medien. Wer Kindern die Nutzung nur für eine bestimmte Zeit am Tag erlaube, müsse auch selbst bereit sein, dass Handy am Essenstisch aus der Hand zu nehmen. Neben Regeln und festen Strukturen waren sich alle Anwesenden darüber einig, dass Kinder Gelegenheit haben müssen, ihrem Drang nach Bewegung nachgehen zu können. âEURžMediennutzung bringt leider Bewegungsmangel mit sich, dabei müssen sich Kinder auch mal austobenâEURœ, so Gessner. Auch die Bedeutung von Freiräumen, in denen Kinder selbstständig Lernen, ihren Interessen nachgehen oder auch mal nichts tun können, stellten die Schulleiter heraus. âEURžKinder müssen lernen, auch mal Langeweile aushalten zu könnenâEURœ, brachte es Cordula Bahn auf den Punkt. Mit Blick darauf, wie Kinder in die Schule starten und dort zurechtkommen, ging Bahn auf Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen ein. So könne man feststellen, dass Mädchen oft angepasster agieren, während Jungs sich häufig schwerer damit tun, die neue Struktur anzunehmen. Daher sei es wichtig, Jungs zum sozialen Austausch zu erziehen. âEURžJungs dürfen nicht nur gesagt bekommen âEURžSei stark und setz dich durchâEURœ, erklärte Bahn.

Gute Schulen und ein Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Lehrern macht Kinder stark

Mit Blick auf die Schulpolitik der letzten Jahre forderte Franz-Josef Hesse verlässliche Rahmenbedingungen ein. Statt einer Reform und Neuerung nach der nächsten, müsse Politik vermeintlich gute Ideen zu Ende denken. Der Schulleiter der Harkenberg Gesamtschule hob die positive Entwicklung seiner Schule hervor. Durch die moderne Infrastruktur und die Entwicklungsmöglichkeiten, die die Gesamtschule allen Kindern bietet, sei auf dem Harkenberg ein hervorragendes Umfeld entstanden, in dem Kinder sich aufgehoben fühlen. Cordula Bahn, die vor ihrer jetzigen Tätigkeit 26 Jahre selbst als Lehrerin an Gesamtschulen gearbeitet hatte, hob die Bedeutung von Elternarbeit in Schulen hervor. âEURžKinder stark machen klappt am besten, wenn Eltern sich einbringen und gemeinsam mit Lehrern an einem Strang ziehenâEURœ, so Bahn. Daher sei für eine gelingende Schullaufbahn neben optimalen Bedingungen an Schulen, einer guten Ausstattung und engagierten Lehrern, auch die Elternarbeit in den Schulen so wichtig. Aus Sicht der anwesenden Ratsmitglieder könnte sich hieraus ein Ansatzpunkt für Kommunalpolitik ergeben. âEURžDurch Antrag der CDU erhalten die Fördervereine unserer Schulen ab diesem Jahr jeweils 1.000 Euro, die vor allem für die Finanzierung von Wasserspendern gedacht sind. Wir sollten aber weiterdenken und überlegen, was wir tun können, um die Elternarbeit und das Schulleben insgesamt zu fördernâEURœ, erklärte der Schulausschussvorsitzende Robert Everwand.

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